Für viele Menschen mutet es seltsam oder sogar abstoßend an, den eigenen Urin aufzufangen und wieder zu sich zu nehmen, beziehungsweise äußerlich anzuwenden. Fakt ist jedoch, dass die Eigenharntherapie - auch als Eigenurintherapie bezeichnet - in der Naturheilkunde bereits sehr gute Erfolge erzielen konnte.
Die Eigenharntherapie gehört laut naturmedizinischer Definition zu den unspezifischen Immuntherapien, wie beispielsweise auch die Eigenbluttherapie. Auch sie verfolgt das Ziel, körpereigene Prozesse durch die Zuführung eines Reizstoffes - in diesem Fall der eigene Urin - anzuregen beziehungsweise wieder in Gang zu bringen. Dass dazu der eigene Urin verwendet wird, liegt u. a. daran, dass in diesem sowohl desinfizierende Substanzen enthalten sind als auch Hormone, Mineralien und viele andere Inhaltsstoffe, die eine wohltuende Wirkung auf den Körper haben können. Auch der im Urin enthaltene Harnstoff kann besondere Wirkungen entfalten, insbesondere auf die menschliche Haut. Nicht umsonst gibt es auch im schulmedizinischen Bereich bereits viele Salben zu kaufen, die Harnstoff enthalten.
So ergibt es sich, dass beispielsweise Menschen mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte oft darauf schwören, ihren eigenen Urin auf die betroffenen Stellen aufzutragen. Ihm wird teilweise eine wesentlich bessere Wirkung wie das mit ungleich mehr Nebenwirkungen behaftete Cortison zugeschrieben.
Sehr gute Erfolge wurden bei der Behandlung mit Eigenurin auch bei Infektionskrankheiten aller Art erzielt. Insbesondere bei Angina, Mumps, Masern oder Katarrhen aller Art schwören Naturheilkundler auf die Behandlung mit Eigenurin. Eine ähnliche Wirkung wurde bei vielen verschiedenen Allergien - allen voran der Heuschnupfen - erzielt. Hier wird der eigene Urin jedoch zumeist nicht äußerlich angewendet, sondern getrunken.
Relativ neu ist die Erkenntnis, dass Eigenurin auch bei Arthrose wirksam sein soll. Die Untersuchungen diesbezüglich sind jedoch noch lange nicht abgeschlossen, somit sind die Erfolge zunächst mit etwas Vorsicht zu genießen.
Wie bei vielen alternativmedizinischen und naturheilkundlichen Verfahren wird zunächst bemängelt, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit dieser Therapieform gibt. Darüber hinaus bemängeln viele Schulmediziner, dass die Reinheit des eigenen Urins nicht immer gegeben ist und es bei der Eigenharntherapie durchaus zu Komplikationen (beispielsweise Infektionen) kommen kann, wenn entweder der eigene Urin mit Bakterien oder Viren belastet ist oder der Anwender schlichtweg nicht genug auf Hygiene achtet.
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