Die so genannte Blutegeltherapie gehört in der Alternativmedizin und Naturheilkunde zu den ausleitenden Verfahren. Sie kann aber auch zur besseren Wundheilung, z. B. nach Transplantationen von Körperteilen oder Hautverpflanzungen eingesetzt werden. Insbesondere dem Speichel der Blutekel wird eine wundheilende und entkrampfende Wirkung nachgesagt.
Grundsätzlich basiert die Blutegeltherapie auf dem uralten Brauch des Aderlasses. Während jedoch früher dazu einfach die Ader des Patienten eingeritzt wurde und er anschließend eine definierte Menge an Blut verlor, sorgen die Blutegel dafür, dass dies auch ohne chirurgische Maßnahmen vonstatten geht. Sie werden einfach auf die betroffenen Partien aufgesetzt, ritzen selbstständig die Haut an und nehmen das Blut des Patienten auf. Der Vorteil dabei ist, dass diese Behandlungsmethode - im Gegensatz zum Aderlass - für den Patienten weitgehend schmerzfrei verläuft, auch wenn sich viele Menschen zu Anfang nicht vorstellen können, Blutegel an ihren Körper zu lassen.
Die Wirkung der Blutegeltherapie wird in der Naturheilkunde mehreren Faktoren zugeordnet. Zunächst einmal ist da der Bissreiz, der bereits die Wundheilung und die Beruhigung der betreffenden Hautpartien anregen soll. Weiterhin kommt dann der Speichel des Blutegels zum Einsatz, dessen Bakterienflora ebenfalls eine blutstillende und heilsame Wirkung haben soll. Schließlich zählt auch noch der Effekt des Aderlasses, durch den der Körper neues Blut bilden muss, wodurch vielfältige körpereigene Prozesse angeregt werden können.
Schulmediziner bemängeln allerdings, dass es bisher nahezu keine wissenschaftlichen Studien gibt, die die Wirksamkeit der Blutegeltherapie zweifelsfrei belegen können. Lediglich eine aus dem Jahr 2004 stammende Studie, die infolge der Behandlung einer Kniegelenksarthrose mit Blutegeln angefertigt wurde, gilt mittlerweile als Beleg für die Wirksamkeit dieser alternativmedizinischen Methode. Naturheilkundler sind trotzdem völlig überzeugt von der Wirkung der Blutegeltherapie und sprechen ihr deutlich größere Erfolge zu, als wenn beispielsweise die betroffenen Hautpartien lediglich mit einer Salbe behandelt werden.
Der Patient sollte jedoch vor Beginn der Therapie über mögliche Nebenwirkungen und Risiken aufgeklärt werden. So kann es nach der Blutegeltherapie beispielsweise zu vermehrtem Juckreiz oder Infektionen kommen. Auch Kreislaufprobleme sowie das Absinken des Blutdrucks nach der Behandlung sind bereits aufgetreten. Bleibt schließlich noch die Gefahr der Vernarbung der Bissstellen, der bisher allerdings äußerst selten aufgetreten ist.
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