Spagyrik

Bei den so genannten Spagyrika handelt es sich um mit besonderen Verfahren hergestellte Medikamente und Heilmittel. Grundlage ist hierbei, eine pflanzliche, tierische oder mineralische Ausgangssubstanz mithilfe chemischer Verfahren so zu verändern, dass Sie die gewünschten Eigenschaften aufweist.

Im Gegensatz zur Homöopathie werden die Substanzen jedoch nicht durch Potenzieren verändert, sondern in der Regel durch Destillieren. Das Destillieren kann dabei auf verschiedene Arten durchgeführt werden, von der einfachen Destillation bis hin zur komplizierten Mehrfachdestillation.

Grundlegendes Ziel bei der Spagyrik ist, die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers zu aktivieren bzw. zu fördern. Einen besonderen Beitrag dazu leistete der schlesische Ingenieur Carl-Friedrich Zimpel, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das noch heute bekannte, nach ihm benannte Heilsystem entwickelte. Er war auch einer der Vorreiter und Befürworter der Destillation, der er der Meinung war, dass dieses Verfahren die ohnehin schon bestehende Wirkung von Arzneimitteln noch verstärke. Allerdings wurden die Mittel dabei nur anfangs nur sehr schonend destilliert, so das noch Reste der Ausgangssubstanz nachweisbar waren. Heute enthalten Spagyrika diese Reste nicht mehr. Wesentlichen Anteil an der strukturellen Erneuerung der Spagyrik hat Johann Rudolph Glauber.

Die beiden genannten Herren sind jedoch bei Weitem nicht die einzigen Pioniere der Spagyrik. Mit den Jahren haben sich weitere Ärzte, Naturheilkundler und Hobbyforscher in diesem Bereich einen Namen gemacht, zum Beispiel Alexander von Bernus, Conrad Johann Glückselig, Ulrich-Jürgen Heinz und Johann Sonntag. Die verwendeten Verfahren dieser bekannten Spagyriker unterscheiden sich jedoch zum Teil sehr deutlich voneinander, zudem wurden sie über die Jahre teilweise immer wieder abgeändert.

Was sagen Gegner und Skeptiker zur Spagyrik?

Grundsätzlich ähneln die Gegenargumente sehr stark denen der Homöopathie-Gegner. Es wird vor allem der Vorwurf laut, dass den Mitteln mit schulmedizinischen Untersuchungsmethoden keinerlei Wirkung nachgewiesen werden kann, weil sie keine Spuren des Ausgangsstoff mehr enthalten. Zudem wird kritisiert, dass von den ursprünglichen Methoden der Spagyrik heute überwiegend nur noch Fragmente enthalten sind, so dass das heutige Verständnis der Spagyrik eine krude Mischung aus vielerlei Verfahren und Erkenntnissen der Alternativmedizin und Naturheilkunde sei. Trotzdem schwören unzählige Patienten nach wir vor auf die teils sehr verblüffenden Heilerfolge der Spagyrik.

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