Antlitzanalyse / Antlitzdiagnose

Ähnlich wie bei der Irisdiagnose sind Alternativmediziner der Meinung, dass sich auch aus dem Gesicht eines Menschen - also aus seinem Antlitz - Informationen über Krankheiten und andere Defizite herauslesen lassen. Damit gehört auch die Antlitzanalyse zu den so genannten Hilfsdiagnoseverfahren, mit denen sich lediglich Krankheiten erkennen, aber nicht behandeln lassen.

Die Grundlagen dieses Verfahrens sind schnell erklärt. Alternativmediziner sind der Ansicht, dass sich der gesamte körperliche Zustand eines Menschen in seinem Antlitz widerspiegelt. Doch nicht nur das: Auch der geistige und seelische Zustand hinterlässt Spuren im Gesicht, so dass der Therapeut auch Störungen in diesen Bereichen durch die Antlitzanalyse herausfinden kann.

Bekannt ist die Antlitzanalyse vor allem aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Allerdings wurde auch in westlichen Ländern bereits frühzeitig an einer solchen Diagnosemethode gearbeitet. Insbesondere die Namen Johann Caspar Lavater und Carl Huter sind hierbei bekannt geworden - zwei Forscher, die sich im 18. und 19. Jahrhundert mit der so genannten Psychophysiognomie beschäftigten, die der Gesichtsdiagnostik aus der Traditionellen Chinesischen Medizin grundsätzlich sehr ähnlich ist. Die heute bekannte Methode der Antlitzanalyse stellt grundsätzlich eine Mischung aus diesen beiden Verfahren dar.

Um eine Antlitzanalyse durchzuführen, muss man zunächst wissen, welche Faktoren des menschlichen Gesichts bei einer solchen Analyse berücksichtigt werden. Vor allem Form und Farbe zählen hier, aber auch Details wie Falten, Pickel, Muttermale oder ähnliches fließen mit in die Diagnose ein. Jedes noch so kleine Detail kann hierbei wichtig sein und Ausschlag über eventuelle Krankheiten und andere Störungen geben. Dabei ist es laut Alternativmedizin sogar möglich, sich anbahnende Krankheiten präventiv im Gesicht des Patienten zu erkennen. Genauer gesagt: Der geübte Alternativmediziner kann Krankheiten im Gesicht des Patienten diagnostizieren, bevor sie sich in Form von körperlichen, geistigen oder seelischen Leiden äußern.

Die Schulmedizin steht diesen Aussagen allerdings sehr skeptisch gegenüber. Zwar wird nicht grundsätzlich ausgeschlossen, dass es möglich ist, durch den Blick in das Gesicht eines Patienten Rückschlüsse auf mögliche Krankheiten und Fehlfunktionen zu ziehen, in der genannten Ausprägung halten Schulmediziner dies allerdings für nicht möglich. Daher sollte ihrer Meinung nach die Antlitzanalyse auch immer nur als begleitendes Diagnoseverfahren zu anderen, schulmedizinischen Verfahren angewandt werden. Welche Ansicht letztendlich richtig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

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