Naturheilkundliche Methoden im klinischen Einsatz

Naturheilkundliche Methoden sind bereits seit Jahrhunderten erfolgreich im Einsatz. Lange Zeit beurteilte die Schulmedizin diese Methoden aber skeptisch beäugt. Das hat sich inzwischen aber gewandelt. Auch Schulmediziner sehen in der Naturheilkunde durchaus eine sinnvolle Ergänzung zu ihren Therapien, zumal die Wirksamkeit auch durch wissenschaftliche Studien bestätigt werden konnte.

Chancen für die Naturheilkunde als sinnvolle Ergänzung zu schulmedizinischen Therapien werden insbesondere bei Patienten gesehen, die an einer chronischen Erkrankung leiden. Hier sind die Therapien nämlich nicht nur teuer, sondern oftmals auch mit vielen Nebenwirkungen verbunden.

Andreas Michelsen, seines Zeichens Professor für Naturheilkunde und am Berliner Immanuel Krankenhaus sieht in der Kombination von Naturheilkunde und Schulmedizin gar das Beste aus beiden Welten.

Safran und Melissen Tee für einen besseren Schlaf

Während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass viele Menschen ängstlich und angespannt sind, wobei die Naturheilkunde Abhilfe schaffen kann. Betroffenen empfiehlt Michelsen in diesem Fall etwa Intervallfasten oder Heilfasten, das ärztlich begleitet werden sollte. Enorm wichtig für die Gesundheit ist aber auch ausreichend Schlaf. Wer Probleme mit dem Einschlafen hat, kann abends ein heißes Fußbad ausprobieren, aber auch ein Tee mit Melisse oder einem Extrakt aus Winterkirsche oder Safran.

Er stellt auch fest, dass Patienten seit einiger Zeit verstärkt nach naturheilkundlichen Verfahren fragen. Hilfreich können die Methoden etwa bei Stoffwechselerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes oder bei Entzündungs- und Schmerzkrankheiten sein. Wichtig ist allerdings, dass die Patienten individuell behandelt werden, um die bestmögliche Therapie zu finden.

In der Schulmedizin kann sich der Professor den Einsatz naturheilkundlicher Mittel auch in der Orthopädie oder in der Krebsnachsorge, wo die Patienten insbesondere von Meditationstechniken profitieren können.

Medikamente: Weniger ist oft mehr

Michelsen stellt auch fest, dass viele Menschen oft schon mit 50 Jahren an einer chronischen Erkrankung leiden, gegen die sie Medikamente einnehmen müssen. Die Medikamente würden aber nicht in jede Fall helfen, weil sie den persönlichen Bedürfnissen des Patienten nicht unbedingt entsprechend. Mit naturheilkundlichen Methoden könne sich die Einnahme von Medikamenten reduzieren, weil die Selbstheilungskräfte des Körpers gestärkt werden. Eine Folge würde darin bestehen, dass die betroffenen Menschen bei einer geringeren Medikation auch weniger stark an Nebenwirkungen leiden.

Juli 2021




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