Vor allem seitdem die Corona-Pandemie ausgebrochen ist, sind die Symptome von Erkältungen äußerst unangenehm für die Betroffenen. Denn zum einen sind die Beschwerden lästig und die Mitmenschen gehen eher auf Distanz und zum anderen sind sie sich unsicher darüber, ob sie sich nicht vielleicht doch den COVID-Virus eingefangen haben. Sie stellen sich die Frage, ob sie in Quarantäne müssen oder zur Arbeit gehen dürfen und sich zumindest testen lassen sollte. Vor allem in dieser Situation ist es wichtig, dass das Immunsystem nicht noch unnötig – etwa durch eine banale Erkältungskrankheit – zusätzlich belastet wird.
Schützen kann sich jeder, indem er sich an die bekannten Verhaltensregeln hält. Aber auch pflanzliche Substanzen mit einer antiviralen Wirkung wie beispielsweise Senföl, können dabei helfen, eine Atemwegsinfektion zu vermeiden. Das zeigt auch eine Studie, wie Prof. Dr. Jost Langhorst, der als Chefarzt der Bamberger Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde tätig ist, sagt. Demnach lasse sich die Erkältungshäufigkeit durch die Kombination von Senfölen aus Meerrettich und Kapuzinerkresse um 50 Prozent verringern, wenn die Anwendung über einen langen Zeitraum erfolgt.
Weil diese Pflanzenstoffe neben einer antivirale auch eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung haben, lassen sich damit akute Atemwegserkrankungen aber auch behandeln. „Durch eine dreifach-Wirkung wird die Besserung der Beschwerden sowie auch eine Bekämpfung der Erreger ermöglicht und auch eventuellen bakteriellen Superinfektionen entgegengewirkt“, sagt der Mediziner.
Zu den Pflanzen, die Senföl enthalten, gehören etwa Senf, Meerrettich und Kapuzinerkresse. Mit den Senfölen schützen sie sich vor Fraßschäden und dem Befall von Pilzen, Viren und Bakterien. In der Naturheilkunde werden sie deshalb schon seit Jahrhunderten verwendet, wenn es darum geht, Infektionen der Harn- oder Atemwege zu behandeln. Inzwischen zählen zu jenen arzneilich wirkenden Pflanzensubstanzen, die am besten erforscht sind.
Durch zahlreiche Forschungen ist belegt, dass die Senföle aus Meerrettich und Kapuzinerkresse eine antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Wirkung haben. Erste Untersuchungen, die bereits in den 1950er Jahren durchgeführt wurden, haben ergeben, dass diese Pflanzenstoffe die Vermehrung von Grippeviren effektiv bremsen können. In jüngerer Vergangenheit wurden an der Gießener Universität menschliche Zellen aus der Lunge untersucht. Hier zeigte sich, dass die Vermehrung des Grippevirus H1N1 und einiger Rhinoviren gehemmt wird. Auch gegen zahlreiche Arten von Bakterien wirken diese Stoffe. Darunter die häufigsten bakteriellen Erreger von Erkältungskrankheiten und multiresistente Bakterien, gegen welche Antibiotika oft keine Wirkung mehr zeigen. Die Entwicklung einer Resistenz von Bakterien gegen Senföle ist wegen deren vielfältiger Wirkungsweise nicht zu erwarten. Auch die entzündungshemmende Wirkung wurde durch verschiedene Laboruntersuchungen bestätigt. Diese Eigenschaft hat im Hinblick auf Erkältungskrankheiten eine besondere Bedeutung, weil die Beschwerden einer Erkältungskrankheit von Entzündungen verursacht werden.
April 2021
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