Gibt es Heilpflanzen gegen Covid-19?

Die Ausbreitung des Corona-Virus wurde im März 2020 zur Pandemie hochgestuft und fieberhaft wird nach Gegenmitteln gesucht, auch in der Naturheilkunde.

Mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus entstanden und entstehen vor allem in den sozialen Medien Berichte über angebliche Heilmittel und Rezepte. Alle sollen vor dem Corona-Virus schützen oder sogar eine bereits vorhandene Infektion heilen. Hinzu kommen Verschwörungstheorien, die die eh schon schwierige Situation nicht gerade verbessern. So soll angeblich die chinesische Regierung den Virus absichtlich in Umlauf gebracht haben, um den Altersdurchschnitt ihrer Bevölkerung zu senken. Ausgehend davon, das vor allem bei älteren Menschen eine Infektion mit dem Virus einen schweren Krankheitsverlauf auslöst. Eine eher kontraproduktive Idee, wenn sie denn wahr wäre. Das Durchschnittsalter des chinesischen Parteitages liegt ziemlich genau in der Zielgruppe.

Von heißem Wasser bis zur Zwiebel, alles gegen Corona

Die Ideen, wie der Virus bekämpft werden könnte, sind zum Teil harmlos, mitunter aber auch gefährlich. So kommt wieder einmal die Miracle Mineral Solution (MMS) ins Spiel, eine Lösung aus Säure und Natriumchlorid, die von windigen und skrupellosen Geschäftemachern schon vor einiger Zeit als Wundermittel gegen praktisch jede Krankheit angepriesen wurde. Tatsächlich löst MMS die Magen- und Darmschleimhaut auf. Es ist nichts anderes als ein Desinfektionsmittel auf Basis von Chlorbleiche. Das Zeug tötet nicht den Coronavirus, aber unter Umständen den- oder diejenige, die es schluckt.

Auch heißes Wasser trinken soll helfen. Tatsächlich sterben die meisten Viren bei Temperaturen über 60 Grad ab. Dumm nur, das der Mensch kein heißes Wasser mit 60 Grad oder mehr trinken kann, ohne sich schwerste Verbrühungen zuzuziehen. Schon 45 Grad sind an der Grenze des erträglichen, für den Virus aber kein Problem. Trotzdem ist Wasser trinken und zwar viel (kaltes) Wasser trinken, eine gute Idee. Gut feucht gehaltene Schleimhäute im Mund- und Rachenraum erschweren es dem Virus, sich zu vermehren. Die absoluten Dauerbrenner bei praktisch jeder Art von Infektion sind natürlich Zwiebeln und Knoblauch, die auch beim Coronavirus nicht fehlen dürfen, doch die Knollen sind zwar gesund, aber sie können weder Covid-19, die Lungenkrankheit, die durch den Coronavirus ausgelöst werden kann, heilen, noch vor einer Infektion sicher schützen.

Ein Mahagonibaum kann vielleicht helfen

Der neueste Stand der ernsthaften Forschung in Bezug auf einen Impfstoff oder eine wirksame Medizin gegen das Virus geht scheinbar dahin, das nun der Wirkstoff Silvestrol getestet wird. Silvestrol ist ein Naturstoff, der aus Mahagonigewächsen der Gattung Aglaia gewonnen wird. Diese Bäume oder Sträucher wachsen in Südostasien, Australien sowie im Pazifikraum. Silvestrol wird schon seit einigen Jahren in der Krebsforschung angewendet und bewies in Laborversuchen einerseits, das es die Viruslast erheblich verringern kann und andrerseits eine geringe Toxizität gegenüber gesunden Zellen besitzt. Doch ist Silvestrol zur Anwendung am Menschen noch nicht zugelassen und es gibt auch keine klinischen Studien. Das bedeutet, das es selbst bei beschleunigter Forschung noch Jahre dauern kann, bis aus diesem Naturstoff ein gegen den Coronavirus wirksames Mittel hergestellt werden kann. Immerhin lässt sich Silvestrol auch chemisch fabrizieren, womit gewährleistet ist, das genügend Basisstoffe zur Herstellung ausreichender Mengen an Medikamenten vorhanden sind und nicht alle natürlichen Bestände des Baumes abgeholzt werden müssen.

Bis dahin hilft wirklich nur, was von den Gesundheitsämtern und Ministerien empfohlen wird. Zwischenmenschliche Kontakte weitgehend meiden und oft die Hände waschen, empfohlen sind drei Minuten unter fließendem warmen Wasser. Wer dazu nicht die Zeit hat, kann sich die Hände zuerst mit Haushaltsessig einreiben und dann mit Wasser und Seife normal waschen.

März 2020




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