Einmal mehr kommt ein Trend aus den USA nach Europa hinübergeschwappt, das Intervallfasten. Was steckt dahinter und was ist es wert?
Die Anzahl an Spezialdiäten und Ernährungstipps, die im Internet in Blogs und den Social Media herumgeistern, lässt sich nicht mehr zählen. In der Regel gab und gibt es zu wirklich jeder neuen Methode sehr schnell ein Für und ein Wider, wobei sich so manche Methode mitunter sogar als gefährlich herausstellte. Auch das Heilfasten ist eigentlich keine Methode, die leichtfertig und ohne Konsultation eines Arztes absolviert werden sollte. Denn das plötzliche Absetzen jeglicher Nahrung und dies mitunter über Wochen, löst im Körper verschiedene Reaktionen aus, die nicht immer als positiv zu bezeichnen sind. Das hängt hauptsächlich mit der ständigen Verfügbarkeit von Lebensmitteln zusammen und diese Verfügbarkeit wird genutzt. Entfällt dies, reagiert der Körper durchaus mit heftigen Entzugserscheinungen, die einen geschwächten Metabolismus kollabieren lassen können.
Das Fasten wird nicht auf Wochen hinaus gestreckt, während in dieser Zeit nur Tee oder Wasser zu sich genommen wird, sondern unterteilt sich entweder in Tage oder in einen Wochenrhythmus. Das kann folgendermaßen aussehen:
16 Stunden nichts essen, nur zuckerfrei trinken, darauf folgen 8 Stunden, in denen zwei Mahlzeiten erlaubt sind, wobei es bezüglich der Zutaten keine Einschränkungen gibt.
Hier kann 5 Tage die Woche normal gegessen werden und darauf folgend wird 2 Tage lang gefastet beziehungsweise die Kalorienzufuhr erheblich reduziert.
Dabei wird 36 Stunden gefastet und darauf folgend 12 Stunden ohne Einschränkung gegessen.
Im Grunde genommen wird mit dem Intervallfasten etwas imitiert, was Mensch und Tier wieder vereint. In der freien Natur ist Nahrung nicht immer verfügbar. Es stehen keine gefüllten Kühlschränke herum, aus denen ein endloser Strom an Wurst, Käse, Gemüse oder Obst quillt. Der frühe Mensch war Jäger und Sammler und musste sich nach dem Angebot richten. Mehrtägige Hungerphasen waren völlig normal, bis ein Wild erlegt oder ein Platz gefunden wurde, an dem Beeren oder andere Früchte wuchsen. Nun ist es nicht so, das die Idee, Lebensmittel anzupflanzen und zu züchten eine schlechte Idee war. Ohne diesen Einfall hätte sich der Mensch nicht weiter entwickelt. Das Problem heute ist das Übermaß.
Der hauptsächliche Vorteil des Intervallfastens gegenüber herkömmlichem Fasten oder etwa Null-Diäten besteht darin, dass der Stoffwechsel nicht gedrosselt wird. Zwei oder drei Tage ohne Nahrung sind für den Körper überhaupt kein Problem. Fehlende Energie bezieht er in dieser Zeit aus den schnell erreichbaren Fettreserven. Erst nach einigen Tagen beginnt er, das Eiweiß in den Muskeln abzubauen, das aber soll nicht geschehen. Kommt es zum Abbau von Muskelmasse, wird der Körper quasi renitent, er erhöht den Druck, viel Nahrung zu sich zu nehmen, was bei üblichen Diäten im Jo-Jo-Effekt endet.
In zwei Studien nach der Methode 36:12 konnte am Institut für Molekulare Biowissenschaften in Graz festgestellt werden, das Intervallfasten keine gesundheitlichen Risiken birgt und eine Gewichtsreduktion bewirkt. Die 60 Teilnehmer der Gruppe konnten gegenüber der Kontrollgruppe gleicher Größe innerhalb von 4 Wochen eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 3,5 kg aufweisen. Gleichzeitig sank der Blutdruck und das 10-Jahresrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ging zurück. Im Weiteren zeigte sich, das sich die Alterungsvorgänge im Körper verlangsamten.
Es ist wohl die erste Diät, in der sich die Gegenstimmen sehr zurückhalten, was darauf schließen lässt, das sie funktioniert, ohne das der oder die Probandin das Gefühl hat, verhungern zu müssen.
Februar 2020
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