Ein Apfel täglich erspart den Hausarzt. Eine alte Weisheit, die nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
September und Oktober sind die Erntemonate einer Frucht, die in Deutschland eine sehr hohe symbolische Bedeutung besitzt. Der Apfel war schon sehr früh mittendrin im Geschehen, etwa bei der Wahl deutscher Bibelübersetzer bezüglich der paradiesischen Frucht. In den hebräischen Schriften ist die Paradiesfrucht eigentlich die Feige, nur das diese in Deutschland nicht wächst. Also fiel die Wahl auf den Apfel, der im Laufe der Jahrhunderte sowohl zum Liebes- als auch zum Zankapfel wurde oder sogar als Reichsapfel den Mächtigen diente.
Heute ist der Apfel die deutsche Frucht schlechthin. Allein im Jahr 2018 wurden in der Bundesrepublik 1,1 Millionen Tonnen Äpfel geerntet. Davon wurden jedoch gut drei Viertel gleich zu Apfelsaft verpresst, und zwar zu rund einer Milliarde Liter des Saftes, der im Verbrauch in Deutschland an der Spitze steht, noch vor dem Orangensaft. Dabei ist es eigentlich schade, denn der reife Apfel in seiner Gesamtheit kann mehr als der Apfelsaft allein, dem durch Filtration und Pasteurisierung gehen viele wichtige Inhaltsstoffe verloren.
Schon vor rund 2800 Jahren wurde der Apfel in babylonischen Schriften als Heilpflanze erwähnt und auch im finsteren Mittelalter war der Apfel ein gesundheitlicher Lichtblick.
Dabei spielt die Schale des Apfels eine bedeutende Rolle. Ein Umstand, den heutige Apfelesser gerne ignorieren und den Apfel schälen. Dabei besitzen die Bestandteile der Schale eine abführende und zugleich keimtötende Wirkung. Darüber hinaus kann durch den regelmäßigen Verzehr von Äpfeln einer ganzen Reihe von Krankheiten vorgebeugt werden. Zum Beispiel:
Was in der Naturheilkunde schon lange bekannt war oder zumindest vermutet wurde, konnte die moderne medizinische Forschung durch Studien und, noch wichtiger, über epidemiologische Daten belegen. Verschiedene Wissenschaftler konnten feststellen, das sich zum Beispiel in Tierversuchen die Bildung von Krebstumoren und Metastasen um 50 % verringerte, wenn den Tieren Äpfel zum Fressen gegeben wurde. Bei den Tieren mit Tumoren- und Metastasenbildung waren diese schwächer ausgeprägt als bei den Vergleichstieren. Das gilt übrigens auch für naturreinen Apfelsaft, wobei trüber Apfelsaft eine leicht höhere Schutzwirkung besitzt. Natürlich können solche Versuche nicht am Menschen durchgeführt werden, aber über die Datenerhebung an Patienten in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und deren Ernährungsgewohnheiten ließ sich erkennen, dass die Krebsvorsorge mittels Apfel funktioniert.
Mitunter entstehen Diskussionen darüber, dass die eine Apfelsorte gesünder als die andere sei. Es gibt zwar Abweichungen in den verschiedenen Inhaltsstoffen der rund 1500 Apfelsorten, die es in Deutschland gibt, jedoch sind die Mengenunterschiede marginal. Folglich ist jeder Apfel gesund, ob nun leicht säuerlich oder fruchtig süß. Ebenso geht die Meinung um, dass es geradezu gefährlich sei, die Apfelkerne mitzuessen, da diese Blausäure ausbilden. Die Menge an Blausäure, die die Kerne bilden, ist so gering, das ein einzelner Mensch schon eine sehr große Anzahl an Äpfeln essen müsste, um daran gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Zudem müsste diese große Zahl an Äpfeln praktisch auf einmal gegessen werden, denn hintereinander gegessen, neutralisiert sich die Blausäure des vorher gegessenen Apfels, bis die Säure des nächsten Apfels eintrifft.
Das englische Originalsprichwort: “An apple a day keeps the doctor away” hat also seine Berechtigung.
September 2019
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